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PSYCHOTHERAPIE

Psychotherapie kann als eine Behandlung mit Hilfe der zwischenmenschlichen Kommunikation bezeichnet werden. Anfänge einer professionellen Psychotherapie sind im ausgehenden 19. Jahrhundert festzumachen. Mit der Popularität von Sigmund Freuds Schriften erlangte sie eine breite öffentliche Aufmerksamkeit.

Psychotherapie kann ambulant aber auch stationär oder teilstationär durchgeführt werden in sogenannten Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Fachkliniken. Auch in Psychiatrischen Kliniken kann es Psychotherapeutische Stationen geben.

Es gibt Therapieverfahren, die vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie anerkannt sind und deren Kosten von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen werden. So zum Beispiel die Verhaltenstherapie, sowie tiefenpsychologische Verfahren (Analytische Psychotherapie, Fokaltherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie). In Deutschland dürfen diese Verfahren bei Erwachsenen nur durch Diplom-Psychologen und Ärzte ausgeübt werden, die dann nach mehrjähriger Ausbildung nach ihrem Studium die Titel Psychologischer Psychotherapeut bzw. Ärztlicher Psychotherapeut tragen. Psychiater sind dagegen immer Ärzte und führen nicht zwangsläufig auch Psychotherapie durch. Bei ihnen liegt der Schwerpunkt in der Regel in einer Behandlung mit Medikamenten, sogenannten Psychopharmaka. Natürlich gibt es noch weitere psychotherapeutische Verfahren, die teilweise auch von anderen Berufsgruppen (z.B. Heilpraktikern) angeboten werden, jedoch bisher keine Anerkennung durch den wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie erfahren haben. Das muss nicht heißen, dass diese Verfahren wirkungslos sind, vielmehr fehlt bisher ein sorgfältiger wissenschaftlicher Wirkungsnachweis. Dazu sind viele kontrollierte Studien notwendig, die hohen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen müssen, was sehr zeitaufwendig und mit hohen Kosten verbunden ist.

Psychotherapie kann aber auch in einer Metapher beschrieben werden: Viele Patienten beschreiben ihre Probleme als einen Berg, der sich unüberwindbar vor ihnen auftürmt. Sie haben keinen Plan, wie sie ihn bewältigen können, haben Angst, sind mutlos und hoffnungslos. In diesem Fall können sie sich einen Bergführer suchen, der sich im schwierigen Gelände auskennt. Mit ihm können sie eine Route planen, Teilziele festlegen und sich über die erforderliche Ausrüstung beraten. Er kann ihnen Techniken vermitteln, wie sie steile Abschnitte überwinden können, er kann sie ermuntern und er kann sie ein Stück des Weges begleiten. Eines kann er jedoch nicht: sie auf den Berg hinauftragen - gehen müssen sie selbst. Dabei wird ein guter Bergführer sich ihrem Tempo anpassen und sie auf die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand aufmerksam machen, so dass die Bergwanderung zu einer Herausforderung wird, die Spaß macht.